Informationen, Informationen.... und Handwerker, die sich selbst gern reden hören.

Was eine Woche!

Wir hatten diese Woche, wie angekündigt, gleich 4 Termine rund ums Haus. "Beehrt" haben uns zwei Dachdecker und zwei Heizungsinstallateure, wovon einer auch Badsanierungen durchführt.

Ich muss gestehen, dass mir gerade etwas schwer fällt ein gescheites Resümee zu fällen, denn es sind einfach SO VIELE Informationen auf uns eingeprasselt, dass es schwierig ist, da den Überblick zu behalten. Vor allem: Jeder sagt etwas Anderes. Dabei sollten die Gewerke untereinander durch halbwegs ähnliche Ansichten haben, oder irre ich mich da?

Fangen wir bei den Dachdeckern an:

Dachdecker Nummer 1 ist der Ferrari unter den Anbietern. Es ist allgemein bekannt, dass er teuer ist, aber er soll ebenso gut arbeiten. Da wir immer nach dem Prinzip leben "Wer billig kauft, kauft zweimal" würde uns ein etwas überhöhter Preis nicht sonderlich stören, sofern die Arbeit, die geleistet wird, natürlich top ist.

Unser Eindruck: Ein wirklich solider Typ, vom Auftreten her merkt man aber schon, dass man es hier nicht mit dem Ur-Handwerker aus dem Bilderbuch zu tun hat. Mit einem Laser-Mess-Gerät hat er ratzifatzi das Haus ausgemessen und schlichtweg unsere Wünsche respektiert, notiert und noch hier und da einen Hinweis da gelassen. Summa Summarum waren wir mit der Leistung zufrieden, mehr noch sogar, als 3 Tage später tatsächlich schon das Angebot im Haus war. Da ich aufgrund des allgemeinen Geredes ja wusste, dass dieser Dachdecker etwas teurer sein soll, habe ich mich auf eine hooohe Summe eingestellt. Und so war die tatsächliche Summe gar nicht so erschreckend :-)
Ach und... er hat gesprochen wie Tim Mälzer. Da dass ja mein persönlicher Koch-Guru ist und ich seine Rezepte LIEBE, konnte ich irgendwie nicht anders als ihn sympathisch zu finden *lach*


Dachdecker Nummer 2 IST der Handwerker aus dem Bilderbuch. Mit Flanellhemd und einer Plauze, die meinen Schwangerschaftsbauch der 35. Woche neidisch werden lässt, aber einem durchaus freundlichen Auftreten begingen wir das Haus. Dieser Handwerker soll der günstigste Anbieter hier im Umfeld sein, also genau das Gegenteil vom Dachdecker Nummer 1.

Mein Eindruck: Deutlich begeisterter bei der Arbeit mit vielen praktischen Ideen und Tipps war ich rundum zufrieden mit dem Gespräch. Zwar wurde einer seiner Tipps letztlich vom Heizungsbauer gestern wieder verworfen, aber er soll ja auch unser Dach decken und nicht die Heizung installieren. Davon abgesehen hat er uns auch die Möglichkeit gegeben etwas in Eigenleistung zu erbringen, was folglich einfach aus dem Angebot heraus gerechnet würde. Dies wäre, so wie ich es verstanden habe, bei Dachdecker Nummer 1 nicht der Fall.
Und wenn man wenigstens die Lohnkosten der Handwerker fürs Abtragen der jetzigen Ziegel sparen kann, dann ist das doch auch was, oder nicht?
"Niedlich" fand ich seine Art und Weise zumindest im Vergleich zum anderen Dachdecker, wie er das Haus ausgemessen hat. Mal hier und mal da den Zollstock angehalten, dann einfach mal nur hochgeschaut ein wenig geblinzelt und eine Zahl aufgeschrieben,... Alles Pi mal Auge. Da bin ich mal auf das Angebot gespannt, ob die ermittelten Quadratmeter des Daches mit dem des anderen Dachdeckers übereinstimmen :-)


Am anstrengendsten waren die beiden Heizungsinstallateure. Aber ich muss auch zugeben, dass diese Aufgabe derart umfangreich ist, dass ich da nur schwer folgen kann. Fakt ist ja, dass keinerlei Heizsystem installiert ist. Unser Wunsch ist eine Holzpellet-Heizung mit Solarunterstützung und einer Wandheizung.
Eine Wandheizung funktioniert nach dem selben Prinzip wie eine Fußbodenheizung, nur dass die Rohre eben schlingenförmig in der Wand verlaufen anstatt im Fußboden.

Wir haben uns für dieses System entschieden, weil uns an der Nachhaltigkeit gelegen ist. Eine Ölheizung kommt für uns nicht in Frage und da es auch keine Gasleitungen gibt, fällt diese Art zu heizen von vornherein raus. Und einen Gastank brauche ich genauso wenig wie einen Öltank.

Nun zu Heizungsinstallateur Nummer 1:
Kurzum: Ich glaube, der hatte keine Lust. Und je mehr Tage nach dem Gespräch vergehen, desto mehr verstärkt sich dieser Eindruck. Er riet uns von einer Wandheizung ab, da ja immer zu viele Möbel davor stünden oder in den oberen Räumen die Fläche gar nicht ausreichen würde. Seiner Meinung nach wären normale Wandradiatoren am idealsten, wenn auch nicht so schick. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass er mit unserer bevorzugten Art zu heizen keine nennenswerten Erfahrungen besitzt.
Und was am schwersten wiegt: Er mag Gerda nicht! Das wurde immer wieder deutlich. Und das mag ich nicht ;-)

Dass Heizungsinstallateur Nummer 2 genau unsere Schiene fährt, wussten wir bereits im Vorfeld, weil wir ihn über Bekannte kennengelernt haben, die ebenfalls eine Holzpellet-Heizung eingebaut haben.
Er war sehr aufgeschlossen, hatte auch einige Hinweise, Tipps, Ideen und ist wirklich eine "dufte Type", aber er hat so gern geredet, dass ich zum einen fatalerweise ganz oft abgeschaltet habe und zum anderen es irgendwann nicht mehr aushielt und den armen Herrn Gerda mit ihm allein gelassen hab. Aber zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass wir ja nun die ganze Zeit durch Gerda hindurchgestiefelt waren und da war es kalt. Natürlich war es kalt, es war ja auch nicht geheizt. Und Herr Baby Gerda und ich sind derzeit nicht so der Fan von Kälte :-)
Summa Summarum ist alles für ihn machbar und auch seine erste Preiseinschätzung war mehr als in Ordnung. Das gefällt uns doch!

Was nun zu tun bleibt...

Wir müssen genaues Aufmaß der Räume nehmen und einen Grundriss erstellen. Nur so können die Heizungsbauer genau berechnen, welche Heizkraft der Kessel haben muss (ich hoffe, ich erzähle hier gerade keinen Mist *grübel* ). Außerdem können, sollten, müssten wir Rücksprache mit dem Schornsteinfeger halten, damit zum einen der Schornstein mal gereinigt würde, zum anderen damit der Heizungsinstallateur da genaue Maße vom Schornstein bekommt.
Ferner müssen wir uns mit dem Gedanken anfreunden, dass die Elektroleitungen neu gemacht werden sollten, wenn man im Zuge der Wandheizung schon einmal die Wand offen hat. Laut Herrn Gerda ist das kein Problem, "Strippen ziehen" ist nicht so der große Kostenfaktor. Außerdem müssen wir uns überlegen, wie die weitere Wandgestaltung aussehen soll und ggf. Rücksprache mit einem Trockenbauer halten.

Puh!

Liest noch wer mit? Wenn ja, dann Respekt, dass ihr durchgehalten habt! :-)

Ich fühle mich jedenfalls ER-SCHLA-GEN von den ganzen Informationen, dabei habe ich hier auch nur das wichtigste in Kürze zusammen gefasst... Ihr dürft euch also auch ruhig erschlagen fühlen ;-)

2 Kommentare :

  1. Verständlich, dass du dich erschlagen fühlst. So ging es mir auch bei der Planung der Küche und der Auswahl der Fliesen ;).

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  2. Ich bin für den Ferrari Anbieter ;)

    aber es schon heftig was da so alles auf einen zukommt. Ich drücke die Daumen, dass alles zu eurer Zufriedenheit erfüllt wird!

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