Frau Gerda alias Frau Freirednerin

Ihr hier könnt noch nichts davon wissen, aber einige meiner Follower auf anderen Plattformen wissen schon Bescheid, bzw. wollen mehr darüber erfahren:

Frau Gerda goes Frau Freirednerin! 




Und jetzt noch mal auf deutsch? Ich habe als freie Rednerin eine Trauungszeremonie einer ganz lieben Freundin gestaltet.

Alles fing damit an, dass wir beim spazieren gehen mit dem Minichef immer wieder über ihre Hochzeit sinnierten. Und dabei erzählte sie mir, dass sie - da eine kirchliche Trauung nicht in Frage kam - sich wünschen würde, Freunde und Familie würden ein paar liebe Worte finden und sie und ihren Zukünftigen auf dem Weg zur Ehe begleiten. Selbst eine ehemalige Bridezilla, die ihre Hochzeit bis ins kleinste Detail geplant hat, fand ich die Idee natürlich toll. Ist mal was Anderes, Freiredner sind teuer und wer, wenn nicht Familie und Freunde wissen besser Bescheid über das Brautpaar. Und als sie mir dann sagte, sie könne sich vorstellen, dass ICH da mit mischen soll - klar, warum nicht? Zu dem Zeitpunkt wusste ich ja auch noch nicht, dass ich das alleine machen werde ;-)

Im Laufe der Zeit fragte ich sie hin und wieder wer denn in diesem "Komitee" noch so dabei wäre und sie benannte ein paar Personen. Relativ kurzfristig fand dann auch mal ein Treffen statt. Damit wir zu dem Treffen auch ein bisschen was Handfestes als Grundlage hatten, habe ich das Brautpaar im Vorfeld unabhängig voneinander einen Fragebogen ausfüllen lassen:

Vorab noch ein paar Essentials, die wir von euch wissen müssen (es reicht, wenn einer von euch beiden das ausfüllt, ihr solltet euch aber einig sein ;-) )

1.) Möchtet ihr ein besonderes Ritual (Sand/Kerze/Wasser in einander fließen lassen)?

2.) Wollt ihr (zusätzlich) noch einmal JA zu einander sagen? 

3.) Möchtet ihr (zusätzlich) auch noch einmal die Ringe tauschen? 

4.) Möchtet ihr euch persönlich und gegenseitig eine Art Eheversprechen vortragen, mit oder ohne Hilfe von uns? 
____________
Nun zu euch. Ab hier füllt ihr bitte beide und UNGESEHEN/UNGELESEN durch den anderen den Fragebogen aus. 

1.) Euer Partner in DREI Worten: 

2.) Wie zeigt sich die sensible Seite eures Partners? 

3.)  Welche drei Dinge würde euer Partner wohl mit auf eine einsame Insel nehmen? 

4.) Sie / er tut mir gut, weil…

5.) Sie / er ist für mich… 

6.) Welche Verhaltensweisen kennzeichnen euren Partner? 

7.) Welche Macken hat sie/er?

8.) Und was sind ihre/seine Stärken?

9.) Erzähle, wie ihr euch kennengelernt habt / wie ihr zusammen gekommen seid, was hat dir damals so an ihr/ihm gefallen? 

10.) Was ist euch in der Ehe wichtig? 

11.) Wie war der Heiratsantrag? 

12.) Hier ist Platz für besondere Erlebnisse und Anekdoten: 

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Aufgrund dieses Fragebogens haben wir dann im Team geschaut, was auf jeden Fall Erwähnung finden muss. Ich werde jetzt inhaltlich nichts wieder geben, da ich doch die Privatsphäre des Paares an dieser Stelle achten möchte. 
Wir haben viel gelacht, vor allem vor Rührung, an diesem Tag. Allgemein haben uns die Antworten so fröhlich gestimmt und wir hatten viel Spaß dabei. Aber dann kam es... 

"Duuuuu, Frau Gerda..." ... Im Endeffekt hieß es, die beiden, die noch mit im Boot saßen, "können sowas nicht". Das Lampenfieber und die Gefahr zu weinen seien zu groß. Da ich beruflich immer wieder vor einer Meute Menschen spreche, ist es für mich allerdings eher weniger aufregend und so stimmte ich zu, dass ich die Zeremonie alleine halten würde. Etwas schade finde ich im Nachhinein, dass sich niemand für das Vorlesen eines Gedichtes fand, aber das tat dem Gesamteindruck der Zeremonie denke ich keinen Abbruch. 

Der Ablauf der Zeremonie sah wie folgt aus: 

- Einzug zu "All of me" (Instrumental)

- Hauptrede 

- Musik "A thousand years" (allerdings eine deutsche Version, wovon ich ziemlich überrascht war, rechnete ich doch fest mit der Originalversion und hatte dementsprechend meinen Text darauf aufgebaut. Aber gut, Improvisation ist alles!) 

- Trauversprechen

- Trauhandlung (in diesem Fall der Ringtausch - der Minichef sollte die Ringe zum Brautpaar bringen, es scheiterte an zwei Dingen: 1. wollte der Minichef einfach nicht laufen und war so auf Papas Arm und 2. hatte er mega grantige Laune...) und anschließendes entzünden der Hochzeitskerze - bzw. auch nicht, weil es einfach zu windig war) 

- "Die Hochzeitskerze spricht" 

- Musik (Ich muss gestehen, den Titel habe ich vergessen, aber es war die gute alte Helene...) 

- Die Trauzeugen ließen zwei Luftballons steigen, die symbolisch die Liebe des Brautpaares in die weite Welt hinaus tragen sollten.

- kurze Abschlussworte 

- Auszug zu "Applaus Applaus" (Coverversion von Ambre Vallet)




Die Hauptrede handelte, neben den Dingen, die ich aus dem Fragebogen zog, von den Grundsteinen, die eine Ehe ausmachen. Ich habe dabei verschiedene Geschichten oder Gedichte gemischt, mich teilweise auch direkt an die Gäste gewandt und so versucht ein rundes, nicht allzu langatmiges Gesamtbild zu liefern. 

Unbescheiden wie ich bin - Spaß ;-) - darf ich sagen, dass ich hinterher wiederholt positiv angesprochen wurde, dass es eine schöne Zeremonie gewesen sei. Wer weiß, vielleicht versuche ich mich ja irgendwann noch mal an einem zweiten Standbein. Ein netter Nebenverdienst wäre es immerhin, selbst wenn ich nur ein Drittel dessen nehme, was ein Freiredner sich kosten lässt ;-) 

Es war auf jeden Fall ein sehr aufregender, aber auch ein sehr warmherziger, ein sehr fröhlicher und ein sehr bewegender Ausflug für mich. Ich kenne meine Freundin mehr oder weniger seit ich auf der Welt bin. Nun habe ich noch mal einen ganz anderen Blick auf sie erhalten und ich glaube, dafür können wir uns nur gegenseitig dankbar sein. 







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